10. Oktober 2025
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Stakeholder Management im Marketing: Wie du Interessen steuerst, Vertrauen aufbaust und Projekte ins Ziel bringst

Ich erinnere mich noch gut an eines meiner ersten großen Marketingprojekte als Freelancer.
Fünf Beteiligte, drei Abteilungen, zwei Agenturen – und jeder hatte eine eigene Vorstellung davon, was wichtig war.
Das Ergebnis: Meetings, Missverständnisse, Chaos.

Damals habe ich gelernt:

„Gutes Marketing hängt nicht nur von Ideen ab – sondern davon, wie gut du Menschen managst.“

Und genau das ist Stakeholder Management im Marketing: die Kunst, alle Beteiligten so einzubinden, dass Projekte vorankommen, statt stecken zu bleiben.

Was Stakeholder Management im Marketing bedeutet

Stakeholder Management beschreibt den systematischen Umgang mit allen Personen und Gruppen, die Einfluss auf Marketingentscheidungen, Projekte oder Ergebnisse haben – intern wie extern.

Das können sein:

  • Geschäftsführung & Investoren
  • Produkt- oder Sales-Teams
  • Kunden & Partner
  • Agenturen & Dienstleister
  • die Öffentlichkeit oder Medien

Im Marketing bedeutet das: Du musst nicht nur deine Zielgruppe verstehen, sondern auch die Menschen, die deine Arbeit beeinflussen, bewerten oder freigeben.

„Marketing ohne Stakeholder Management ist wie Segeln ohne Crew – du kommst vielleicht vom Fleck, aber nie ans Ziel.“

Warum Stakeholder Management im Marketing entscheidend ist

Gerade im Marketing treffen viele Interessen aufeinander: Branding, Performance, Vertrieb, Budget, Zeitdruck.
Wenn du hier nicht aktiv steuerst, wirst du gesteuert.

Ein gutes Stakeholder Management sorgt dafür, dass

  • alle die gleiche Richtung kennen,
  • Konflikte früh erkannt und gelöst werden,
  • Entscheidungen schneller getroffen werden,
  • und Vertrauen zwischen Teams und Führung entsteht.

Ich habe gelernt: In vielen Projekten scheitert Marketing nicht an Ideen oder Umsetzung – sondern an fehlender Abstimmung.

Die drei Ebenen des Stakeholder Managements im Marketing

In meiner Praxis hat sich folgende Struktur bewährt:

  1. Analyse – Wer sind die relevanten Stakeholder?
  2. Kommunikation – Wie hältst du sie informiert und involviert?
  3. Steuerung – Wie gehst du mit Konflikten, Macht und Interessen um?

1. Stakeholder identifizieren und verstehen

Am Anfang steht immer die Analyse.
Du musst wissen, wer Einfluss hat – und wie groß dieser Einfluss ist.

Ich beginne meist mit einer simplen Frage:

„Wer kann das Projekt beschleunigen – und wer kann es stoppen?“

Typische Stakeholder im Marketing:

  • CEO / Management: interessiert an ROI, Markenwirkung, strategischem Fit
  • Sales-Team: braucht Leads, klare Kommunikation, schnelle Ergebnisse
  • Produktteam: will konsistente Produktdarstellung
  • Kundenservice: liefert wertvolles Feedback aus dem Markt
  • Agenturen: sind Umsetzungspartner, aber auch Interessenvertreter
  • Investoren / Aufsichtsrat: wollen Zahlen und Fortschritt

Je nach Projekt kommen neue Gruppen hinzu – z. B. Datenschutz, HR oder externe Partner.

Ich nutze oft eine einfache Einfluss-Interessen-Matrix (mental oder im Notion-Dokument):
Wer hat hohen Einfluss und hohes Interesse → aktiv einbinden.
Wer hat wenig Einfluss, aber hohes Interesse → regelmäßig informieren.

2. Kommunikation planen – Der Schlüssel zu Vertrauen

Die wichtigste Währung im Stakeholder Management ist Kommunikation.

Das klingt banal, aber die meisten Projekte scheitern genau hier.
Zu selten, zu unklar, zu technisch.

Ich empfehle, frühzeitig eine Kommunikationsstruktur zu definieren:

  • Wer wird wann und wie informiert?
  • Welche Kanäle nutzt du (E-Mail, Slack, Meetings, Reports)?
  • Wie visualisierst du Fortschritt (Roadmaps, Dashboards)?

Ein Beispiel aus der Praxis:
Ich leitete eine Kampagne mit mehreren Partnern und internen Teams.
Jeder hatte andere Erwartungen – Performance-Marketing wollte Daten, die Geschäftsführung Impact, die Agentur kreative Freiheit.

Wir lösten das Problem mit klarer Transparenz:

  • ein wöchentlicher 15-Minuten-Status-Call
  • ein gemeinsames Dashboard mit Zielen und Fortschritt
  • feste Feedback-Termine

Ergebnis: weniger E-Mails, mehr Klarheit, deutlich bessere Ergebnisse.

„Stakeholder Management ist kein Reporting – es ist Beziehungsarbeit.“

3. Interessen steuern – Marketing ist Diplomatie

Stakeholder Management im Marketing bedeutet oft, Spannungen zu moderieren.
Nicht jeder zieht in dieselbe Richtung – und das ist normal.

Ich sehe meine Rolle dabei oft als Übersetzer zwischen Welten:

  • Marketing denkt in Reichweite,
  • Vertrieb denkt in Abschlüssen,
  • Finance denkt in Budgets,
  • Management denkt in Risiken.

Die Kunst liegt darin, diese Sprachen zusammenzubringen.

Praktische Tipps:

  • Halte das Ziel im Blick, nicht die Hierarchie.
  • Suche Kompromisse, ohne deine Strategie zu verwässern.
  • Führe Diskussionen mit Daten, nicht mit Emotionen.
  • Erkläre das „Warum“ hinter deinen Entscheidungen.

Ich habe Projekte erlebt, bei denen eine gute Argumentationslinie mehr bewirkt hat als jede Kampagne.

„Stakeholder wollen nicht nur Ergebnisse – sie wollen verstehen, wie du dorthin kommst.“

Praktisches Beispiel aus meiner Arbeit

Ein Kunde aus dem PropTech-Bereich wollte eine neue Markenstrategie einführen.
Das Problem: Der CEO wollte Schnelligkeit, der Vertrieb fürchtete Verlust von Leads, die Designer wollten kreative Freiheit.

Ich moderierte mehrere Workshops, um ein gemeinsames Zielbild zu entwickeln.
Wir definierten, welche Kennzahlen für wen wichtig sind – und wie Erfolg gemessen wird.
Das Ergebnis:

  • Eine abgestimmte Markenbotschaft
  • Ein zentraler Kommunikationsplan
  • Ein gemeinsam getragenes KPI-Set

Nach 3 Monaten lief die Umsetzung reibungslos – weil alle das Gefühl hatten, Teil des Prozesses zu sein.

Häufige Fehler im Stakeholder Management

1. Zu spät gestartet
Viele kümmern sich erst um Stakeholder, wenn Probleme entstehen. Dabei ist proaktive Kommunikation die beste Versicherung.

2. Unklare Rollenverteilung
Wenn niemand weiß, wer Entscheidungen trifft, bleibt alles hängen. Definiere Verantwortung und Entscheidungsbefugnis von Anfang an.

3. Kein gemeinsames Zielverständnis
Stakeholder arbeiten an unterschiedlichen Dingen, wenn sie das „Warum“ nicht verstehen. Sorge für ein einheitliches Narrativ.

4. Zu viel Detailkommunikation
Nicht jeder Stakeholder braucht jedes Detail. Fokussiere dich auf Relevanz – und filtere Informationen.

5. Fehlende Dokumentation
Mündliche Absprachen verschwinden. Halte Entscheidungen schriftlich fest, auch um Rückfragen zu vermeiden.

Stakeholder Management Tools und Methoden

In meinen Projekten nutze ich meist ein Set aus klaren Routinen und digitalen Tools:

  • Kommunikation: Slack, Notion, Google Meet
  • Dokumentation: Notion, Asana, Confluence
  • Dashboards & Reports: Looker Studio, HubSpot, GA4
  • Feedback-Tools: Typeform, Miro

Die Tools sind aber nur Mittel zum Zweck.
Entscheidend ist die Haltung: Offenheit, Transparenz und Verlässlichkeit.

„Ein gutes Stakeholder Management braucht keine Tools, sondern Vertrauen.“

Mein persönlicher Ansatz

Ich sehe Stakeholder Management als Teil jeder guten Marketingstrategie.
Denn selbst die beste Kampagne scheitert, wenn sie intern nicht verstanden oder unterstützt wird.

Darum ist mein Credo:

  • Transparenz statt Rechtfertigung.
  • Klarheit statt Überkommunikation.
  • Einbindung statt Abstimmung.

Ich plane jede größere Marketingmaßnahme heute mit einem Stakeholder-Mapping und Kommunikationsplan – egal ob Funnel-Optimierung, Brand Relaunch oder internationale Expansion.

So vermeide ich Reibungsverluste und schaffe Commitment – das wichtigste Gut im Marketing.

Stakeholder Management ist Leadership im Marketing

Marketing ist längst keine reine Kommunikationsdisziplin mehr – es ist Schnittstellenmanagement.
Und genau hier entscheidet sich Erfolg: in der Fähigkeit, Interessen zu verstehen, zu verbinden und zu steuern.

Ein gutes Stakeholder Management im Marketing sorgt dafür, dass Projekte nicht nur starten, sondern ankommen.
Es schafft Vertrauen, Struktur und Klarheit – und macht dich vom „Ausführenden“ zum echten Sparringspartner im Unternehmen.

„Stakeholder Management ist kein Soft Skill – es ist der härteste Erfolgsfaktor im Marketing.“

Wenn du lernen willst, wie du deine internen und externen Stakeholder strukturierter einbindest, Kommunikationsprozesse optimierst und deine Marketingprojekte konfliktfrei steuerst – begleite ich dich gern als Sparringspartner oder Coach.

Noch Fragen? Oder brauchst du Sparring?

Ich habe in den letzten 15 Jahren zahlreiche Gründer bei der Entwicklung und Umsetzung ihrer Branding- und Marketingstrategie begleitet – von der Seed-Phase bis zum Exit. Wenn du dir Unterstützung wünschst – als Sparringspartner, Coach oder operativer Mitdenker – dann melde dich gern.