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CMO Weiterbildung: Warum ich nie aufgehört habe, Marketing neu zu lernen
Vor einigen Jahren dachte ich, ich hätte das Marketing verstanden. Ich hatte große Budgets verantwortet, Teams aufgebaut, Kampagnen geleitet, die zehntausende Leads brachten. Doch irgendwann wurde mir klar: Als CMO (Chief Marketing Officer) hört das Lernen nie auf.
Der Markt verändert sich ständig – Technologien, Kanäle, Zielgruppenverhalten. Was gestern funktionierte, ist morgen schon veraltet. Und genau deshalb ist Weiterbildung als CMO kein Luxus, sondern Pflicht.
Ich schreibe diesen Artikel aus persönlicher Erfahrung. Nicht als Dozent oder Theoretiker, sondern als jemand, der selbst jedes Jahr wieder Schüler wird – egal, ob in einem Online-Kurs, einer Masterclass oder in Gesprächen mit Gründern.
Warum Weiterbildung für CMOs heute entscheidender ist als je zuvor
Als ich vor 15 Jahren ins Marketing eingestiegen bin, war die Welt noch überschaubar. SEO bedeutete, Keywords zu streuen. Paid Ads liefen über Google und Facebook. Markenführung war ein Kapitel im Lehrbuch.
Heute ist Marketing ein hochdynamisches Ökosystem:
- AI verändert Content-Erstellung, Kampagnensteuerung und Zielgruppenanalyse.
- Datenschutz, Cookieless Tracking und Automatisierung fordern völlig neue Kompetenzen.
- Kundenerwartungen steigen – jede Marke wird mit den Besten der Welt verglichen, nicht mehr nur mit ihren direkten Wettbewerbern.
Ein CMO, der stehen bleibt, verliert innerhalb von zwei Jahren Anschluss. Weiterbildung ist also kein Karriere-Investment, sondern Überlebensstrategie.
Meine persönliche Lernkurve als CMO
Ich habe nie aufgehört zu lernen – aber meine Art zu lernen hat sich verändert. Früher habe ich Fachartikel gelesen oder Zertifikate gesammelt. Heute lerne ich problemorientiert: Wenn ich ein reales Projekt habe, tauche ich tief in das Thema ein.
Ein paar Stationen, die meinen Blick als CMO geprägt haben:
1. Von klassischen Kampagnen zu Growth-Systemen
Früher habe ich in Kampagnen gedacht. Heute denke ich in Systemen – Funnels, Touchpoints, automatisierten Journeys. Das habe ich nicht in einem Lehrgang gelernt, sondern in der täglichen Arbeit mit Startups, die ohne Systeme nicht skalieren konnten.
2. Daten als Entscheidungshilfe, nicht als Ausrede
Ich habe gelernt, Daten nicht als Kontrolle zu sehen, sondern als Werkzeug. Tools wie GA4, Looker Studio oder HubSpot helfen, Hypothesen zu validieren – aber die Kreativität bleibt entscheidend.
3. Führen statt machen
Als CMO geht es irgendwann nicht mehr darum, selbst zu posten oder Ads zu schalten. Es geht darum, Teams zu führen, Strukturen zu schaffen und Vertrauen zu geben. Führung ist die anspruchsvollste Form der Weiterbildung – und sie hört nie auf.
Wie ich heute Weiterbildung als CMO strukturiere
Ich sehe Weiterbildung nicht als Kurs, sondern als System aus drei Ebenen:
1. Operativ: Neues verstehen und ausprobieren
Jede Woche nehme ich mir Zeit, um ein neues Tool oder Konzept zu testen. Ob ChatGPT, neue LinkedIn-Ads-Formate oder Analytics-Frameworks – ich will verstehen, was möglich ist, bevor ich es delegiere.
2. Strategisch: Wissen verknüpfen
Mehr Wissen bedeutet nicht automatisch mehr Können. Der Unterschied liegt in der Verknüpfung. Ich höre Podcasts, lese Bücher und tausche mich mit anderen CMOs aus, um Muster zu erkennen.
3. Persönlich: Führung & Kommunikation
Die größten Herausforderungen im CMO-Alltag haben selten mit Marketing, sondern mit Menschen zu tun. Konflikte, Motivation, Priorisierung – das lernt man nicht aus einem Tutorial. Ich arbeite deshalb regelmäßig mit Coaches zusammen, um auch als Führungskraft zu wachsen.

Die besten Weiterbildungsmöglichkeiten für CMOs
Nicht jede Weiterbildung passt zu jeder Phase. Hier sind Formate, die mir selbst geholfen haben – oder die ich meinen Kunden empfehle:
Online-Kurse & Zertifizierungen
- Reforge (Growth, Product Marketing)
- CXL Institute (CRO, Data Analytics, Leadership)
- Coursera / edX (AI, Data Strategy, Leadership)
- HubSpot Academy (Inbound Marketing, Automation)
Masterclasses & Mentoring
- Chiefmartec-Programme oder Growth-Mentorships
- Mentoring durch erfahrene CMOs (1:1 oder Peer-Formate)
- Roundtables in Branchen-Communities
Selbstlernen & Praxisformate
- Podcasts: Marketing Over Coffee, CMO Podcast, OMR Education
- Bücher: Playing to Win, Measure What Matters, The Brand Gap
- Austausch: LinkedIn, Slack-Communities, Fachkonferenzen
Was ich über die Jahre über CMO-Weiterbildungen gelernt habe
- Es gibt kein Ziel – nur Entwicklung.
Du wirst nie „fertig“. Marketing verändert sich zu schnell. - Die besten Learnings kommen aus echten Projekten.
Theorie hilft, aber die Umsetzung formt dich. - Führung ist die größte Lernreise.
Ein gutes CMO-Team aufzubauen, ist schwerer als jede Kampagne. - AI verändert die Spielregeln – aber nicht die Prinzipien.
Zielgruppenverständnis, Storytelling und Strategie bleiben zentral. - Weiterbildung braucht Struktur.
Plane Lernzeit wie einen festen Termin – sonst bleibt sie Theorie.
Mein persönliches Jahres-Framework für Weiterbildung
Je länger ich im Marketing arbeite, desto klarer wird mir: Weiterbildung ist weniger ein Wissensthema als eine Haltung.
Ein guter CMO bleibt neugierig, stellt Fragen und akzeptiert, dass er nicht alles weiß. Die Bereitschaft, sich ständig selbst zu hinterfragen, unterscheidet mittelmäßige von großartigen Marketing-Führungskräften.
Und das Schöne: Weiterbildung macht demütig. Sie erinnert uns daran, dass Marketing kein abgeschlossenes Handwerk ist, sondern ein lebendiger Prozess.
Der CMO als ewiger Schüler
Ich sehe mich heute weniger als Lehrer, sondern als Lernender mit Erfahrung.
CMO Weiterbildung bedeutet für mich: offen bleiben, Altes loslassen, Neues ausprobieren und dabei das Wesentliche nicht vergessen – den Menschen, die Marke und das Warum hinter allem, was wir tun.
Oder wie ich es für mich zusammenfasse:
„Ein guter CMO weiß, wie man führt. Ein großartiger CMO weiß, wie man lernt.“
Noch Fragen? Oder brauchst du Sparring?
Ich habe in den letzten 15 Jahren zahlreiche Gründer bei der Entwicklung und Umsetzung ihrer Branding- und Marketingstrategie begleitet – von der Seed-Phase bis zum Exit. Wenn du dir Unterstützung wünschst – als Sparringspartner, Coach oder operativer Mitdenker – dann melde dich gern.